Pressemeldungen



Datum: 28.03.2022
Demenznetz Viernheim:
15 Jahre ein starkes Netzwerk für Betroffene und Angehörige
Jubiläumsprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen



An Demenz erkrankte Menschen und deren Angehörigen im Alltag begleiten und unterstützen, das Thema Demenz in die Öffentlichkeit tragen und vorhandene Berührungsängste abbauen sowie die Teilhabe der Menschen mit Demenz am gesellschaftlichen Leben fördern und ermöglichen. All diese Herzensanliegen gaben im Jahr 2007 den Ausschlag, dass sich in Viernheim als eines der ersten in Deutschland ein Demenznetz gegründet hat. Heute blicken die Gründungsmitglieder und aktiven Akteure auf die vergangenen 15 Jahre erfolgreicher ehrenamtlicher Netzwerkarbeit zurück und können mit Stolz behaupten: Es wurde viel erreicht und bewegt!
Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums wurde ein Jubiläumsprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen erstellt, das Bürgermeister Matthias Baaß, die Akteure des Demenznetzes sowie Vertreter der Sparkassenstiftung und des Lions Clubs Viernheim als Unterstützer im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellen. „Sie haben dafür gesorgt, dass das Thema für viele Menschen klarer wurde, das war eines Ihrer wesentlichen Ziele und das ist gelungen“, freut sich Baaß. Auch wenn das Thema „Demenz“ sicher noch bei der einen oder anderen Person Unsicherheiten hervorrufe, sei es trotzdem gesamtgesellschaftlich gelungen, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. „Das haben Sie auf den Weg gebracht und umgesetzt“, so das Stadtoberhaupt, der sich bei den Gründungsmitgliedern und den aktiven Akteuren sowie bei den Unterstützern ausdrücklich bedankt.
Stolz präsentiert Beate Preuss vom städtischen SeniorenBüro das Jubiläumsprogramm. „Es ist für Alle was dabei. Das war das Ziel, dass Menschen mit Demenz und deren Angehörigen schöne Stunden verbringen können“, so die städtische Mitarbeiterin, die demnächst als Abteilungsleiterin die Nachfolge von Eberhard Schmitt-Helfferich antreten wird, der Ende Mai in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wird. Das Jubiläumsprogramm ist vielseitig und lädt mit verschiedenen Veranstaltungen zum geselligen Beisammensein ein. Aber auch ein Ausflug in den Wormser Tierpark und ein Vortrag zum Autofahren im Alter stehen auf dem Programm. Wer die traditionellen Vernemer Gerichte wie zum Beispiel „Gstomde Geeleriewe mit Haschee“ kennenlernen möchte, kann bei der „Viernheimer Küchenschlacht“ mitmachen.
„Doch auch ein weiteres Jubiläum gibt es in diesem Jahr zu feiern“, verkündet Preuss: 40 Jahre SeniorenBüro. Daher findet am 24. Mai von 15 bis 19 Uhr auf dem Rovigoplatz eine gemeinsame Jubiläumsfeier von Demenznetz und SeniorenBüro statt, zu der die Öffentlichkeit bereits heute herzlich eingeladen ist.
Viel vorgenommen - viel erreicht
„Es ist schon toll, was heute aus der Idee von 2007 geworden ist“, berichtet Dr. Nikolaj Niedermaier, in Viernheim niedergelassener Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und eines der Gründungsmitglieder des Demenznetzes. „Martina Schnitzler und ich arbeiteten damals im Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim und waren dort bereits im stationären Bereich mit dem Thema Demenz konfrontiert.“ Als der Facharzt 2004 nach Viernheim kam, wollte er gemeinsam mit der Diplom-Psychologin die ambulante Versorgung in Viernheim verbessern und sei mit seiner Idee an die Stadtverwaltung herangetreten. „Wir wurden von Horst Stephan mit offenen Armen empfangen und bekamen jede Hilfe“, so Niedermaier dankbar.

Die Idee trug Früchte, weitere Ehrenamtliche Personen kamen hinzu und gemeinsam mit Dr. Hans-Christoph Günther, Gabriele Tillessen als Angehörige, Silvia Haußer vom Caritasverband Darmstadt e.V. – Sozialstation Viernheim und der Stadt Viernheim wurde im Herbst 2007 das Demenznetz Viernheim gegründet. Im Laufe der Jahre wuchs das lokale Netzwerk, dem mittlerweile Angehörige, Fachpersonal aus der ambulanten und stationären Versorgung, Ärzte und Psychologen sowie Mitarbeitende der Stadt Viernheim und der Kirchen angehören, um die Versorgung von Demenzerkrankten zu verbessern. „Die Gruppe ist bewusst offen, so dass sich jederzeit neue Netzwerkpartner anschließen können, jede Person kann einen Teil dazu beitragen“, betont Niedermaier.
„Wer in Viernheim etwas Sinnhaftes für das Gemeinwesen tun will, ist bei uns immer herzlich willkommen“, entgegnet Horst Stephan, damals noch in der Abteilung Bürgerkommune im Amt für Kultur, Bildung und Soziales und heute als Amtsleiter tätig. „Viernheim ist schon lange im Ehrenamt stark aktiv, aber dass sich Ärzte neben Ihrer Arbeit noch ehrenamtlich engagieren, das ist etwas ganz Besonderes“, weiß Stephan. Mittlerweile gebe es in fast jedem Landkreis solche Netzwerke, weiß auch Seniorenberater Eberhard Schmitt-Helfferich, doch auch er bekäme immer wieder berichtet: „Ärzte haben wir aber nicht dabei.“
Stolz blickt auch Silvia Hauser auf die vergangenen Jahre zurück. „Wir haben uns damals viel vorgenommen, aber auch viel erreicht.“ Damals wurde über Demenz hinter vorgehaltener Hand gesprochen, „das ist heute anders“, weiß Hauser. Das Engagement sei weiterhin groß und man wolle auch die nächsten 15 Jahre noch viel Gutes tun, so dass es für die Zukunft viele Ideen und Visionen gebe, die das Demenznetz in Viernheim umsetzen möchte. „Wir träumen zum Beispiel von der Gründung einer Demenz-Wohngemeinschaft“, so Haußer. Die Vorarbeit sei bereits geleistet, doch es fehle an Geld und einer geeigneten Immobilie. Des Weiteren bestehe das Ziel, noch mehr Betreuungsangebote zu schaffen sowie weitere Angehörige zu ermuntern, die sich dem Netzwerk anschließen und es mit ihren eigenen wertvollen Erfahrungen bereichern, so Haußer. „Außerdem wollen wir Ehrenamtliche als Demenzpaten gewinnen, die als Bindeglied zwischen Bürgern und verantwortlichen Stellen fungieren und über das Thema „Demenz“ informieren.“ Ziel war und sei es auch weiterhin, eine lebenswerte Zukunft für Betroffene und Angehörige aktiv mitzugestalten. „Die Ideen werden uns nicht ausgehen“, so Haußer.
Seitens der Sparkassenstiftung, die das Netzwerk seit vielen Jahren unterstützt, konnte Sebastian Sax zumindest eine finanzielle Starthilfe für die weiteren Wünsche zusagen: „Das Thema Demenz ist auch bei uns hoch angesiedelt, daher werden wir im Jubiläumsjahr in Kooperation mit dem Lions Club Viernheim 1 500 Euro zur Verfügung stellen.“ Und auch weiterhin werde die Stiftung das Netzwerk unterstützen, auch bei der Suche einer passenden Immobilie für die Demenz-WG, sichert Sax zu.
Das ausführliche Jubiläumsprogramm sowie viele weitere Informationen gibt es auf der städtischen Homepage unter www.viernheim.de/demenznetz. Für Rückfragen oder eine Kontaktaufnahme stehen Beate Preuss oder Eberhard Schmitt-Helfferich telefonisch unter 06204 988 - 236 bzw. 988 - 336 oder per E-Mail an demenz@viernheim.de oder seniorenbuero@viernheim.de zur Verfügung.
Mitglieder im Demenznetz
Waltraud Bugert (Angehörige), Anke Winkler (Angehörige), Beate Preuss und Eberhard Schmitt-Helfferich (SeniorenBüro), Harald Hofmann (Amt für Kultur, Bildung und Soziales - Abteilung Bürgerkommune), Silvia Haußer (Caritasverband Darmstadt e.V. Sozialstation Viernheim), Mareike Schütze (Forum der Senioren), Stefanie Zott-Brandis (Johanniter-Unfallhilfe Regionalverband Bergstraße-Pfalz), Kornelia Oetzel (St. Josef-Krankenhaus), Pfarrer Thomas Blöcher (Evangelische Kirchengemeinden), Tülay Schneider (Seniorenservice Schneider), Franziska Hartmann, Alessa Hettrich (Impuls GbR), Dr. Nikolaj Niedermaier / Dr. Sohendra (Ärzte für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie), Dr. Joachim Grießhaber (Facharzt für Innere Medizin), Martina Schnitzler (Dipl. Psychologin).


 Kinderbetreuung hilft Zugewanderten

Ziel des Viernheimer Integrationskonzeptes ist es, dass viele Mütter bzw. Eltern einen Sprachkurs besuchen können, um ihnen das Mitwirken im Gemeinwesen zu ermöglichen und damit die Grundlage auch für eine berufliche Tätigkeit zu legen“, erklärt Bürgermeister Matthias Baaß zu Beginn eines Pressegesprächs im Kettelerheim die Ausgangslage.

Diese Ziele seien aber nur erreichbar, wenn es eine Betreuung für die Kinder gibt, während die Eltern den Sprachkurs besuchen, so Baaß. Möglich macht dies seit 1.12.2019 das „Gemeinschaftswerk“ von Lernmobil e.V., Familienbildungswerk (Opstapje), Impuls Viernheim und Stadtverwaltung.

Als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt Impuls Viernheim nun die Betreuungskräfte. Die pädagogischen Fachkräfte Nadine Hätscher und Kathrin Michelhans sorgen in der Praxis für fachliche Begleitung.

Die Kooperationspartner freuen sich über die geeigneten neuen Räumlichkeiten zur sprachkursbegleitenden Kinderbetreuung im Kettelerheim:

(v. l.) Nadine Hätscher (Impuls), Larysa Kay-Kulakowski und Dr. Brigitta Eckert (Lernmobil e.V.), Kathrin Michelhans und Geschäftsführerin Franziska Hartmann (Impuls), Silvia Schoeneck (Familienbildungswerk), Michaela Mann (FBW-Projekt Opstapje), Rudolf Haas (Amtsleiter Amt für Soziales und Standesamt) und Bürgermeister Matthias Baaß.

Foto: Stadt Viernheim


 







 
 
 
 
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